Heute schauen wir uns das Thema Blazer und Sakko an. Worin liegen die Unterschiede zwischen Sakko und Blazer überhaupt? Außerdem erklären wir, wie man beide mit Kleidungsstücken kombiniert und zu welchen Anlässen sie gewählt werden.
Die am weitesten verbreitete Legende zum Ursprung des Blazers besagt, dass der Kapitän der Fregatte HMS ‘BLAZER’ anlässlich eines Inspektionsbesuchs durch die britische Königin Victoria im Jahre 1837 zu dieser Gelegenheit einen neuen, repräsentativeren Jackentyp für seine Mannschaft anfertigen ließ. Aufgrund des von Königin Victoria geäußerten Wohlgefallens soll dieser neuartige Jackentyp in der Folgezeit von der Besatzung anderer Schiffe übernommen worden sein. Etwa ab dem Jahr 1920 hatte er sich dann in Europa etabliert. Bei dieser Art Blazer handelte es sich ursprünglich um einen dunkelblauen Zweireiher mit zwei Seitenschlitzen und vergoldeten Knöpfen.
Einer anderen Legende zufolge hat der Blazer seinen Ursprung bei den flammend roten Uniformjacken eines Ruderklubs in Cambridge (UK). Dies könnte auch eine Erklärung für die Wortherkunft sein, denn „to blaze“ bedeutet zu Deutsch so viel wie „lodern, aufflammen, aufleuchten, funkeln, glänzen“. Bei dieser Variante handelt es sich um einen Einreiher.
Grundsätzlich ist die Form des Blazers sportlich-formell. Früher waren Blazer oft auch mit Verzierungen versehen. Bei einem Blazer mit der klassischen Form sind die Taschen aufgesetzt. Sofern er passend kombiniert wird, strahlt ein hochwertiger Blazer trotz seines sportlichen Schnitts viel Würde aus, er eignet sich daher wunderbar für den (Business-) Casual-Look.
Getragen wird der Blazer als Einreiher z.B. zu einer helleren Baumwoll-Hose oder Chino, in einem modernen Outfit auch zur Jeans. Der Blazer kann ebenso gut zum Polohemd oder feinem Cashmere-Rolli getragen werden. Durch seine Sportlichkeit fällt die Wahl auf den Blazer eher bei halbfestlichen Anlässen wie der Gartenparty oder einem Abendessen mit Freunden in einem gehobenen Restaurant. Wenn der Termin etwas formeller ist, wird gern der Zweireiher gewählt.
Der Begriff Sakko sagt schon einiges über die Form aus. Er kommt vom englischen sack, zu Deutsch Sack, auf Italienisch Sacco, auf lateinisch Saccus und auf Griechisch Saccos. Eine andere geläufige Bezeichnung ist Jackett. Zu seiner Anfangszeit war es gradlinig geschnitten, eben wie ein Sack und ohne Taillierung. Das Sakko wurde zunächst von der arbeitenden Bevölkerung getragen, da es praktisch und kostengünstig in der Herstellung war sowie ohne Verzierungen, doppelten Manschetten oder weitere Ausstattungen auskam. Zudem herrschte in weiten Teilen der Gesellschaft die Ansicht, dass der Mann der Bekleidung ohnehin keinen sonderlich hohen Stellenwert beizumessen brauche – ganz im Gegensatz zur Damenwelt. Der Mann sollte sich lediglich mit kleinen Accessoires schmücken. Erst im Laufe der Zeit nahm das Sakko im Dresscode einen höheren „Rang“ ein.
Von daher ist das Sakko im Vergleich zum Blazer in seiner Form sachlicher. Es ist durchgehend geschnitten, und die Taschen sind eingearbeitet statt aufgesetzt. Es hat einen oder zwei Schlitze im Rücken, und die Anzahl der Knöpfe variiert je nach Trend zwischen zwei bis vier. Das Sakko gibt es in verschiedene Variationen von weit bis eng. Das hängt einerseits mit den aktuellen modischen Aspekten und andererseits mit der Zielgruppe der Modemacher zusammen.
Ist die Hose aus dem gleichen Material gearbeitet wie das Sakko, ist der Anzug fertig. Getragen wird das Sakko (bzw. der Anzug) meist mit Hemd und Krawatte. Im Business oder bei förmlichen Anlässen fällt die Wahl daher eher auf das Sakko als auf den Blazer. Das spiegelt sich auch in den Farben wieder. Sie sind sehr zurückhaltend, in der Regel mittel- bis dunkelgrau, schwarz oder dunkelblau.
Farbe und Form sind also die wesentlichen Unterschiede zwischen dem Sakko und dem Blazer. Doch verwischt die Grenze mehr und mehr. Da in der heutigen schnelllebigen Zeit von den Produzenten häufig keine Zeit und kein Geld mehr darauf verwendet wird, separate Schnitte zu erstellen, wird der Blazer häufig in der gleichen Produktionslinie wie das Sakko gefertigt. Dadurch verliert er bedauerlicherweise seine ihm eigene Form.
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