Gute Manieren sind das A und O für den modernen Gentleman. So weiß er, wie er einen Dresscode zu lesen hat, wann er besser schweigt, welche Themen sich zum Smalltalk eignen und wie er sich im Flugzeug verhält. Aber sind jetzt nun wieder Mansplaining, Manslamming, Manterrupting und Manspreading? Was sich hinter den Begriffen versteckt und weshalb Sie diese Unhöflichkeiten vermeiden sollten:
„Mansplaining“ ist eine Zusammensetzung aus den beiden englischen Begriffen „Man“ und „Explaining“ („erklären“). Nun ist es an sich ja nicht verkehrt, wenn jemand einer anderen Person einen Sachverhalt erklärt – wenn diese um eine Erklärung gebeten hat oder vom Gesprächsthema weniger versteht.
Schwierig wird es, jemanden (ungefragt) zu belehren, dabei arrogant zu sein und einfach davon auszugehen, dass das Gegenüber die Erklärung braucht. Ursprünglich verwendete man den Begriff für Männer, die glauben, Frauen in einer Kombination aus Überheblichkeit und Unwissenheit die einfachsten Sachverhalte erklären zu müssen. Selbstverständlich gibt es diese Unart unter allen Geschlechtern. Fein ist sie aber nie.
Bleiben Sie in Gesprächen daher aufmerksam. In der Regel merken Sie, ob Ihr Gegenüber weitere Erläuterungen benötigt oder im Gesprächsthema sogar bewanderter ist als Sie. Gehen Sie nicht davon aus, alles besser zu wissen. Im Zweifelsfall können Sie ja charmant nachfragen, wie es um die Expertise Ihres Gesprächspartners zu einem bestimmten Thema steht. Auf Deutsch könnte man eventuell den Begriff „Herrklärung“ für „Mansplaining“ verwenden.
Schon in unserem Beitrag über das Verhalten des modernen Gentleman im Flugzeug ging es um den Begriff des „Manspreading“. Auch hier handelt es sich um eine Zusammenziehung aus zwei englischen Worten: „man“ für „Mann“ und „spreading“ für „breitmachen, verteilen“. Der Begriff beschreibt eine Unart, die vor allem bei Männern zu beobachten ist: Sich mit breit gespreizten Beinen in öffentlichen Verkehrsmitteln mehr Raum zu nehmen, als einem zusteht. Oder auf einer Parkbank. Oder einer Sitzbank im Allgemeinen.
Abgesehen davon, dass diese Art zu sitzen nicht besonders gentlemanlike aussieht, handelt es sich um eine der Flegeleien, die bei Frauen besonders schlecht ankommt. In der New Yorker U-Bahn gab es dazu 2015 sogar eine Plakataktion, die Männer und Frauen dazu aufforderte, manspreading zu unterlassen.
Während manspreading und mansplaining vor allem dank sozialer Netzwerke wie Twitter mittlerweile auch im deutschen Sprachgebrauch geläufig sind, ist „manslamming“ bei uns noch eher unbekannt. Wir vermuten: dazu haben wir einfach zu viel Stil. Denn beim „manslamming“ geht es darum, dass Männer ihnen entgegenkommenden Frauen nicht ausweichen und perplex reagieren, wenn die Frau es auch nicht tut – und es letztlich zu einem Zusammenstoß kommt.
Dass man auf der Straße aufeinander achtet und der moderne Gentleman nicht einfach kopflos in andere Menschen reinläuft, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Selbiges gilt natürlich auch für Frauen.
Dasselbe gilt für „Manterrupting“, das sich aus „Man“ für „Mann“ und „Interrupting“ für „unterbrechen“ zusammensetzt. Auch hier geht es um eine Unachtsamkeit, die der moderne Gentleman auf keinen Fall begeht: Sprechende – meist Frauen – einfach harsch zu unterbrechen, ihnen das Wort abzuschneiden oder in Gespräche hineinzugrätschen.
Diese Begriffe mögen neu scheinen, sie sind es teilweise aber gar nicht. So beschrieb Marianne Wex bereits 1977 das „Manspreading“, auch „Manslamming“, „Manterrupting“ und „Mansplaining“ sind nur neue Wortschöpfungen für Phänomene, die in der feministischen Literatur schon seit teilweise 40 Jahren beschrieben werden. Selbstverständlich gelten auch Womansplaining, Womanterrupting, Womanslamming und Womanspreading als Unhöflichkeiten. Also auch Frauen sind davor nicht gefeit und sollten auf ihre Umgangsformen achten. Aber hier geht es ja um den modernen Gentleman…
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