Zugegeben: Ein bisschen verwirrend können die Fachbegriffe aus der Modewelt schon sein. Vor allem, wenn es darum geht, welche Stoffarten es gibt. Wir bringen Licht ins Dunkel und verraten in unserem Stofflexikon, was sich hinter welchen Bezeichnungen wirklich verbirgt.
Prinzipiell ist jeder Wollstoff entweder ein Kammgarn oder ein Streichgarn. So weit, so einfach. Kammgarne haben eine glatte, gleichmäßige Oberfläche. Zu ihren Vorteilen gehört, dass sie sehr reißfest sind und angenehm auf der Haut liegen. Sie sind dünner als Streichgarne. Manchmal glänzen sie leicht. Die wichtigsten Vertreter von Kammgarn sind Twill, Tropical, Fresko und Gabardine.
Dicker, voluminöser und weicher sind Streichgarne. Sie fühlen sich flauschig an, sind wärmer und manchmal kratzig. Obwohl Streichgarne weniger strapazierfähig sind als Kammgarn halten sie doch einiges aus. Sie haben eine matte Oberfläche. Flanell, Tweed, Shetland und Loden sind typische Streichgarn Stoffe. Die unterschiedlichen Eigenschaften ergeben sich durch den Herstellungsprozess und die verwendeten Fasern. Lange Fasern werden zu Kammgarn, kürzere zu Streichgarn.
Bei Kaschmir handelt es sich strenggenommen nicht um eine Wolle. Denn als “Wolle” bezeichnet man das Fell des Schafes. Nun stammt Kaschmir aber von der Ziege. Es ist damit ein Edelhaar. Kaschmir fühlt sich leichter und glatter als Wolle an. Stoff aus Kaschmir ist edel, wärmend und elegant. Echtes Kaschmir ist entsprechend teuer.
Auch hierbei handelt es sich nicht um einen Stoff aus Wolle, sondern um ein Edelhaar. Kamelhaar-Fasern sind genauso dünn wie jene der Kaschmir-Ziege. Sie punkten mit ihrer temperaturregulierenden Eigenschaft, außerdem ist Kamelwolle anschmiegsam und hautfreundlich. Sie kann viel Feuchtigkeit speichern, ihr Geruch ist unaufdringlich, die Wolle ist pflegeleicht und besonders strapazierfähig.
Ebenfalls ein Streichgarn, zeichnet sich Tweed durch seine Robustheit aus. Ursprünglich machte man den Stoff aus schottischen Hochland-Schafen. Dem kann also so schnell nichts anhaben. Ursprünglich war das Einsatzgebiet von Tweed-Sakkos, -Jacken und -Mänteln der Freizeitbereich. Herren trugen den Stoff vornehmlich draußen. Etwa bei der Jagd. Aufgrund ihres legeren Aussehens raten wir dazu, Anzüge aus Tweed nur dann zu tragen, wenn es keinen sehr formalen Dresscode gibt. Oder Sie eiben in der Freizeit damit unterwegs sind. Tweed ist sehr warm!
Obwohl man Hahnentritt- bzw. Houndstooth-Muster meistens in der Kombination Schwarz und Weiß sieht, gibt es das Muster mit den unterbrochenen Karos auch in anderen Farben. Das zweifärbige Muster erinnert an Hundezahn-Abdrücke oder Hahnenfüße; daher der Name. Die einzelnen Kästchen sind rechtwinklig angeordnet. Ihre spezielle Optik erhalten sie durch Verlängerungen der einzelnen Kästchen.
Auf den ersten Blick könnte man Pepita Muster und Hahnentritt Muster leicht miteinander verwechseln. Aber gut, dass Sie unser Stofflexikon haben! Denn wir kennen den feinen Unterschied. Denn im Vergleich zum Hahnentritt-Muster (das ja rechtwinkelig verläuft), verläuft es diagonal. Die Karos sind mit unter 1 Zentimeter Größe auch viel kleiner.
Die Kästchen von Stoffen in Fensterkaro sind groß, frech und ausdrucksstark. Das Muster ist sehr grafisch und geradlinig, dadurch sind Anzüge in Fensterkaro ideal für Menschen, die ein modisches Statement setzen wollen. Die Linien der Karos können dabei zwei- oder mehrfarbig sein.
Das traditionelle Zick-Zack-Muster sieht man immer dann, wenn es klassisch, stilvoll und elegant sein soll. Neben Anzügen in Fischgrätmuster gibt es auch Blusen, Accessoires, Krawatten und Shirts mit dem eleganten Muster. Das entsteht übrigens durch die besondere Webtechnik. Bei ihr ändern Garne immer wieder ihre Richtung.
Wahrscheinlich gibt es niemanden, der noch nie Nadelstreifen gesehen hat. Das Muster entsteht, indem man andersfarbige Fäden in das Grundgewebe des Stoffes einarbeitet. Es entstehen sehr feine Längsstreifen. Der Nadelstreifen-Anzug zählt zu den Klassikern der Business-Mode.
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