Wer das Wort “Smoking” hört, denkt wahrscheinlich sofort an einen eleganten Anlass. Doch was ist ein Smoking eigentlich? Woher hat der Smoking seinen Namen? Und wann trägt man ihn? Eine kleine geschichtliche Spurensuche.
Es sind zwei Teile, die einen Smoking ausmachen: Die Jacke und Hose. Sie haben im Prinzip viele Gemeinsamkeiten mit dem Anzug. Doch der Smoking gilt als eleganter. Ein grundsätzlicher Unterschied ist das Revers der Smoking Jacke. Das ist aus Satin, wodurch es sich vom restlichen Anzugstoff schonmal absetzt, auch wenn das Revers dieselbe Farbe hat wie die Jacke. Doch auch eine farblich unterschiedliche Absetzung ist möglich. Die Smoking Hose hat zudem einen Seitenstreifen aus Satin entlang des Hosenbeins.
Der Anzug hat eine abfallende Reverskante. Beim Smoking ist sie entweder ansteigend oder halbrund, dann verläuft er ohne scharfe Ecken als Schalkragen. Ein weiteres Detail, das den Anzug und den Smoking unterscheidet, ist ein kleines, aber effektvolles. Beim Smoking sind die Knöpfe mit Satin verkleidet. Der Satinstreifen der Hose, auch “Galon” genannt, ist in derselben Farbe gehalten wie das Revers der Jacke. Die Säume der Hose sind glatt, nicht umgeschlagen.
“Was ist ein Smoking” haben wir nun also beantwortet. Doch warum sieht er aus, wie er aussieht? Und wer hat ihn eigentlich erfunden? Tatsächlich hat das Kleidungsstück royale Hintergründe. Denn Mitte des 19. Jahrhunderts war es üblich, dass englische Gentlemen im steifen Frack dinierten. Im Anschluss daran zog man sich zum Rauchen in den Rauchsalon zurück. Dort streiften sich die Gentlemen eine Raucherjacke aus Samt über. Denn man wollte den Frack auf keinen Fall beschmutzen.
Wer genau nun den Smoking erfunden hat, ist nicht ganz klar. Fest steht aber, dass es sich um eine Weiterentwicklung dieser traditionellen samtenen “Raucherjacke” handelt. Belegt ist, dass König Edward VII. in seiner Eigenschaft als Prince of Wales bei seinem Londoner Schneider Henry Poole & Co. 1865 ein elegantes Kleidungsstück in Auftrag gab, das er bei etwas informelleren Anlässen tragen konnte.
Heraus kam eine kürzere Jacke ohne Schöße mit samtenem Revers. Dieser Überrest – das samtene Revers – hat nicht nur optische, sondern auch praktische Gründe. Wurde es durch herabfallende Asche beschmutzt, konnte es ganz einfach ausgetauscht werden. Als alternatives Oberteil kann man auch ein schwarzes Samtsakko zum Smoking tragen.
Als Faustregel gilt: Elegante Abendveranstaltungen, deren Beginnzeit nach 18 Uhr liegt, verlangen nach einem Smoking. Ausnahmsweise kann man ihn schon ab 15 Uhr tragen, wenn eine Veranstaltung früher beginnt und es keine Umzieh-Pause gibt. Ist ein Dresscode angeführt, sind “Smoking”, “Tuxedo”, “Black Tie”, “Cravate Noir” oder “Elegant” oder “Kleiner Gesellschaftsanzug” die Hinweise für den Smoking als gewünschtes Kleidungsstück.
Sie sind nicht sicher, welches Outfit gewünscht ist? Fragen Sie beim Veranstalter einfach nach! Schließlich möchte man ja passend gekleidet und weder over- noch underdressed erscheinen. Oft sind es Hochzeiten oder Abendveranstaltungen wie Bälle, bei denen der Smoking zum Einsatz kommt. Anders der Opernball. Denn hier herrscht nach wie vor Frackzwang. Das heißt: Ausschließlich der Anzug mit den „Schwalbenschwänzen“ ist erlaubt.
Was ist ein Smoking hat Teil 1 unseres Smoking-Guides nun geklärt. Aber was muss man beachten, wenn man einen Smoking richtig tragen möchte? Erfahren Sie mehr zu den Anlässen, an denen man Smoking trägt, in unserem Teil 2. In ihm widmen wir uns auch den passenden Accessoires zum Smoking, etwa dem richtigen Hemd und der Frage, ob man nun Masche oder Krawatte zum Smoking tragen muss.
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