Gibt es die Midlife Crisis wirklich? Und wenn ja, wann kommt sie? Wie fühlt sie sich an? Und wie kommt man elegant durch diese neue Phase des Lebens?
Was versteht man unter Midlife Crisis?
Vielleicht denkt man bei diesem Begriff zunächst an graumelierte Herren, die sich zur angenommenen Lebensmitte einen schnittigen Ferrari zulegen oder (vermeintlich plötzlich) verstärkt das Abenteuer in Form von Bungee Jumping und Harley-Führerscheinen suchen. Tatsächlich geht es aber eher um eine Zeitspanne im Leben, während der man sich selbst reflektiert und auf bereits vergangene Jahre zurückblickt.
Oft findet diese Rückschau im Alter zwischen 40 und 60 Jahren statt und ist mit dem Gefühl verbunden, dem Leben eine neue Richtung geben zu wollen. Egal, ob in privater oder beruflicher Hinsicht. Häufig geht dieses Bedürfnis mit Veränderungen im Lebensumfeld einher. Etwa, wenn die Kinder groß sind und das elterliche “Nest” verlassen oder der Verlust der eigenen Eltern zu betrauern ist. Um die Lebensmitte kommt es zudem zu körperlichen Veränderungen, die einem selbst vielleicht nicht ganz zusagen.
Gibt es die Midlife Crisis wirklich?
Der Begriff der “Midlife Crisis” ist weit verbreitet. Einheitliche Definition oder gar eine wissenschaftliche Bestätigung des Phänomens gibt es allerdings nicht. Einige Forschungen kommen zum Schluss, dass ab der Lebensmitte verstärkt ein Nachdenken über Lebensziele und -erfolge stattfindet. Eine große Studie am Faculty of Population Health Sciences des University College London kam bei der Auswertung von Zufriedenheitsdaten von rund einer Million Menschen aus 160 Ländern zum Schluss, dass Europäer etwa im Alter von 46 Jahren am unzufriedensten sind.
Der Begriff “Krise” ist dabei etwas irreführend, da wir ihn meist mit etwas einschneidend Negativem in Verbindung bringen. Eigentlich kommt das Wort aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt ganz neutral “Entscheidung”, “Urteil” oder “Auswahl”. Man verwendete es einst in medizinischem Kontext, um einen Wendepunkt im Krankheitsverlauf zu beschreiben – egal, ob es zu einer Verbesserung oder Verschlechterung kam.
Wie erkennt man eine Midlife Crisis?
Im Allgemeinen verbinden wir mit der Midlife Crisis eher negative Gefühle, etwa innere Leere, verstärktes Grübeln, Unsicherheit oder Gereiztheit. Aber auch Stimmungsschwankungen mit extremen Hochgefühlen können damit einhergehen. Natürlich ist das Empfinden sehr individuell; wichtig ist aber, genau hinzuschauen, wenn sich die eigene Gefühlslage verändert. Oft verspüren Betroffene nun auch den Drang, aus alten Mustern und Zwängen auszubrechen.
Gehen Symptome wie Schlafstörungen, Veränderungen im Appetit oder Herzrhythmusstörungen damit einher oder ein bleiernes Gefühl der Antriebslosigkeit, ist es auf jeden Fall sinnvoll, sich Hilfe von Profis zu suchen. Denn auch Depressionen könnten ein Auslöser für eine veränderte Gefühlswelt sein; dann ist es besonders wichtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Besser älter werden: Tipps für den Übergang
Jede Lebensphase bringt ihre ganz eigenen Herausforderungen mit. So kann es sein, dass manch Gentleman in seinen Vierzigern an einem Wendepunkt steht, andere in den Fünfzigern, Sechzigern oder nie ein solches Gefühl erleben. Und obwohl Lebenserfahrungen individuell sind, gibt es doch ein paar Tipps, die bei der Bewältigung helfen können:
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