Jeder kennt es, jeder fühlt es. Der eine Anzug vermittelt beim Tragen ein Wohlgefühl, der andere Anzug ein Gefühl von Unbehagen. Wesentlich dafür ist der Stoff, aus dem der Anzug hergestellt wird.
Die Herstellung vom Rohmaterial bis zum verarbeitungsfertigen Tuch durchläuft mehrere Schritte. Die gewünschte Qualität des Tuches zu erreichen ist ein aufwendiges Unterfangen, welches nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Produktionsschritten gewährleistet werden kann.
Als Ausgangsbasis dient das natürliche Haar des Tieres. Das Haar ist der Grundstein für Qualität des späteren Anzugstoffes. Rasse, Zucht, Region und Nahrung wirken sich stark auf die Beschaffenheit des Haares aus. Je hochwertiger das Produkt, desto edlere Stoffe lassen sich daraus weben. Die Qualität des Anzugstoffes fängt daher bei der Auswahl der Tiere an.
Seide ist eine feine Textilfaser, die aus den Kokons der Seidenraupe, der Larve des Seidenspinners, gewonnen wird. Sie ist die einzige in der Natur vorkommende textile Endlos-Faser. Wolle ist ein besonderer Haartyp bei Hausschafen, der durch züchterische Veränderungen aus dem Haarkleid der Wildschafe entstanden ist. Mit Wolle werden aber auch die von anderen Säugetieren (z. B. Ziegen, Kamelartige und Angorakaninchen) gewonnenen spinnfähigen Haare bezeichnet. Die Kaschmirwolle (auch bekannt als Cashmere) ist beispielsweise eine sehr feine und weiche Naturfaser, die aus dem Unterfell der Kaschmir-Ziege gewonnen wird.
Von der Schur werden die feinsten Haare herausgefiltert, um daraus den Faden für den Anzugstoff herzustellen. Hierbei bedarf es eines großen Fachwissens, Intuition und viel Gefühl für die Materie. Bei der Entscheidung zur Bestimmung des Fadens ist unter anderem zu beachten, welche Materialzusammensetzung nötig ist, und in welcher Stärke und Festigkeit der Faden gezwirnt werden muss, damit die gewünschte Oberflächenstruktur, der richtige Fall erzeugt wird.
Nachdem die Garne in den gewünschten Farben und Stärken hergestellt sind, werden sie in der Weberei zu feinen Tuchen gewebt. Die Weber müssen Meister ihres Faches sein, um aus den Garnen das „wahre Tuch“ entstehen zu lassen. Die Art und Weise, wie Kett- und Schussfaden miteinander in der Bindung verwoben werden, gibt den Ausschlag über die Qualität und die Eigenschaften des Gewebes. Hier sind die Spannungen und Verdichtungen im Webprozess bestimmend. Die Weber legen auf diese Weise fest, wie sich das Tuch um den Körper schmiegt, wie es sich in der Bewegung verhält und sich in der Pflege erholt.
Um dem Tuch den Feinschliff zu geben, folgt in der Nachbearbeitung, die Veredelung des Tuches. Nachdem die Stoffe hergestellt sind, wird jeder Meter Tuch einzeln per Augenpaar auf Fehler kontrolliert, damit nachher keine Webfehler im Anzug zu finden sind.
Ein solch hochwertiges Tuch herzustellen ist nur sinnvoll, wenn es im Anzug seine Vollendung findet. Nach der Produktion kommen die Textil-Designer zum Zug. Ihre Aufgabe ist es, dem Tuch durch die richtige Idee die Form zu geben, damit das Tuch perfekt zur Geltung kommt. In Zusammenarbeit mit der Musterschneiderei entstehen die verschiedenen Linien, zum Beispiel die klassischen Business-Modelle. Der Faden für einen klassischen Anzug ist fest, dadurch besitzt der Anzug eine gewisse Steifigkeit, die ihn formell wirken lässt. Dahingegen ist der Faden für einen Lifestyle-Anzug weniger fest, das sorgt für einen weichen und fließenden Fall des Sakkos.
Wir vertrauen bei der Herstellung der Tücher, ausschließlich italienischen Webereien, wie z.b Ermenegildo Zegna, Vitale Barberis, Reda, F.LLI Cerruti und Ing. Loro Piana.
Machen Sie sich selbst ein Bild von den feinsten Stoffen, die man für Geld kaufen kann, bei uns am schönen Parkring.
Ferdinand und Martin Sturm
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