STURM Herrenausstatter Wien

13 Jun 2016

Die Geschichte zur Krawatte

Zu bestimmten Anlässen ist sie ein Muss. Sie gilt als Symbol männlicher Macht. Mancher kämpft gegen sie, mancher aber auch mit ihr. Was hat der „Schlips“ mit der Krawatte zu tun und warum heißt die Krawatte „Krawatte“?

Geschichte zur Krawatte

Für jemanden, der das Wort hört, ist es zunächst ein Rätsel. Denn es hat weder etwas mit Watte noch mit Krawall zu tun. Die Krawatte steht als Waisenkind des deutschen Wortschatzes ebenso allein da wie als Ornament an der ansonsten eher funktionalen Männerkleidung. Sie ist ein Accessoire, ein Schmuckstück, das vielleicht überflüssig wäre, wenn es im Laufe seiner Geschichte nicht eine Reihe von symbolischen Bedeutungen angenommen hätte, die es in manchen Situationen unverzichtbar machten.

Der Schlips

La cravate, c’est l’homme“: „An der Krawatte erkennt man den Menschen“ oder auch „den Mann“. So doppeldeutig interpretiert der französische Schriftsteller Honoré de Balzac 1830, was der Schlips über seinen Träger aussagt. Dieser ist Ausdruck der Individualität eines Menschen und zwar deshalb, weil er zu Beginn des 19. Jahrhunderts eher einem Schal ähnelte. Daher rührt auch das alternativ gebrauchte Wort Schlips, der norddeutschen Variante des Wortes Schlippe. Schlipse waren ursprünglich Halstücher, bei denen es Geschick und Kreativität erforderte, sie modisch zu falten und zu binden.

Die heutige Form ist deutlich jünger und geht zurück auf die 1920er Jahre, als der US-amerikanische Schneider Jesse Langsdorf eine Verarbeitung entwickelte, die sich besonders leicht knoten ließ. Auch wenn die Krawatte dadurch stärker normiert wurde, hat sie sich doch einen spielerischen Freiraum bewahrt. Denn über die Wahl von Muster, Motiv und Farbe kann der Krawattenträger Zustimmung, Distanz oder Ironie zum Ausdruck bringen. Er kann sein Gegenüber sogar derart ablenken, dass dieses sich nicht mehr voll auf ein Gespräch konzentrieren kann – übrigens ein bewährter Trick bei schwierigen Verhandlungen!

Á la croate

Die Tatsache wiederum, dass in der Regel nur Männer eine Krawatte tragen, verweist auf ihren vereinheitlichenden Charakter und auf ihre militärischen Ursprünge. Im Dreißigjährigen Krieg, einem verheerenden Krieg um die Vormachtstellung in Europa, kämpften kroatische Söldner auf Seiten Frankreichs.

Sie fielen durch ihre vornehm gebundenen Halstücher auf. Diese wurden nach Ende des Kriegs um 1650 zur Mode „à la croate“. Aus dem französischen croate, kroatisch, hat sich dann der Name Krawatte entwickelt. Obwohl das Wort im Deutschen bereits Ende des 17. Jahrhunderts vereinzelt belegt ist, taucht es im Grimm’schen Wörterbuch von 1873 noch nicht auf und wird erst im 20. Jahrhundert üblich.

Die Französische Revolution brach mit Traditionen

Der Siegeszug der Krawatte brauchte seine Zeit. Denn das kleine Accessoire eines kroatischen Regiments konnte wohl kaum aus eigenen Kräften zu dem textilen Symbol für Männlichkeit der westlichen Welt werden. Vor allem ein gravierendes historisches Ereignis dürfte ihm zur Hilfe gekommen sein: die Französische Revolution. Sie führte nicht nur zur Auflösung gesellschaftlicher Schichten, sondern auch zum Verlust von Kleidercodes. Wie sollte sich der Bürger nun im Unterschied zum Adel bei besonderen Anlässen kleiden oder eine gehobene Position und Persönlichkeit markieren?

Gemeinsam mit dem Anzug hat die Krawatte diesen Freiraum gefüllt. Denn ihr Charakter, sowohl spielerisch-modisch zu sein als auch gleichzeitig zu vereinheitlichen, passte bestens zum neuen bürgerlichen Lebensstil. Man war bestrebt, sich von anderen abzuheben, zu unterscheiden. Als Kleidungsstück des Bürgers stand die Krawatte somit für freiheitlich-demokratische Werte und wurde zum Markenzeichen der westlichen Gesellschaft.

Anti-Krawatten-Bewegung

Freiheit für den Hals!

Sie wird vor allem im feierlichen und beruflichen Rahmen getragen und gehört in Politik und Finanzwelt fest zum Protokoll. Obwohl die Krawatte das einzige Accessoire der ansonsten streng funktionalen Männerkleidung ist, wird mit ihr männliche Macht verbunden. Mancher sieht gar in ihrer Form – der nach unten immer breiter werdenden Spitze – ein Phallussymbol, da sie den Blick zwischen die Beine des Mannes lenkt. Und auf freiheitlich-demokratische Werte verweist sie längst nicht mehr, weil auch skrupellose Machthaber sich mit ihr schmücken.

Konventionen führen in der Regel auch zu Widerstand. In den 1930er Jahren trieben die italienischen Futuristen, die für eine völlig neue gesellschaftliche Richtung eintraten, den Ausdruck der mit der Krawatte verbundenen Steife auf die Spitze. Sie trugen „Antikrawatten“ aus Metall. In den 1960ern dann war die Krawatte bei den anti-bürgerlichen Intellektuellen verschrien, die demonstrativ einen Rollkragenpulli trugen. Dementsprechend verhasst war sie auch bei der Hippie-Bewegung.

Ein Mann bindet sich eine Krawatte

Das Binden will gelernt sein!

Heute werden mit der Krawatte keine ideologischen Schlachten mehr ausgetragen. Und an bürgerliche Werte und demokratische Überzeugungen denkt wohl auch niemand, wenn er sich darauf konzentriert, seinen Windsorknoten ordentlich zu binden. Überlegt wird höchstens vielleicht, welche Krawatte zu welchem Hemd und Anzug passt, und zu welchem Anlass man welche Krawatte in welcher Farbe und mit welchem Muster anzieht.

Seit der Gründung der Academia cravatica im Jahre 1997 gibt es sogar einen Verein, der sich von Kroatien aus um das historische Erbe des Kleidungsstücks bemüht und der den 18. Oktober zum Welttag der Krawatte ausrief. Und was einerseits zur reinen Formalität geworden ist und andererseits zum konsensfähigen Kulturgut erhoben wird, das kann wohl kaum mehr provozieren.

 Die textile Kastration

Höchstens vielleicht zu Karneval. Denn an Altweiberfastnacht schneiden Frauen der Tradition entsprechend den Männern die Krawatte weiterhin ab – ein in seiner Direktheit geradezu rührendes symbolisches Kastrationsritual. Wenigstens als Symbol männlicher Macht hat die Krawatte ihr provokativ-spielerisches Potenzial offenbar immer noch nicht ganz verloren.

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